Zazai

Mensch, Heimat, Leben

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Verse des Dichters Allama Iqbal :

Der Kontinent Asien ist ein lebender Körper.
Das Herz in diesem Körper bildet das Volk Afghanistan.
Die Zerstörung der Afghanen bedeutet Zerstörung Asiens.
Solange das Herz frei schlagen kann,
Solange bleibt der Körper frei.


Wie recht hat Iqbal, das Herz ist immer noch krank und was den Köper angeht, haben doch die Ereignisse der letzten Jahren gezeigt, oder? Eine Nation sind wir noch nie geworden und Heimatliebe ist für uns ein Fremdwort. Jeder denkt an sich und an seinem Stamm. Meistens, sehen wir die Einmischung der Ausländer, als die Ursache für die Zersplitterung der Nation. Aber wer immer den anderen die Schuld gibt, hat selber was zu verbergen.


Allgemeine Information



Afghanistan, in Zentralasien gelegen, im Westen umgeben vom Iran, im Osten und Südosten von Pakistan. Im Nordwesten grenzt es an Turkmenien, im Norden an Usbekistan und Tadschikistan und im östlichsten Nordosten an die VR China. Mit einer Fläche von 650 000 qkm ist Afghanistan etwa so groß wie Spanien und Portugal zusammen. Allerdings sind nur 17% urbanisiert und etwa 10% landwirtschaftlich nutzbar. Im Vergleich zu europäischen Landschaften zeigt sich das asiatische Land mit seinen gelb -braunen kargen Berglandschaften mit einem ganz anderen Gesicht. Dort, wo nicht Gebirge ist, sind Steppe und Wüste anzutrefffen. Im Norden erstreckt sich die Baktische Ebene an dem Grenzfluss Amu Darya. Im Nordwesten liegt die Karakumwüste und das iranische Hochland. Vom Osten bis zum Westen des Landes zieht sich der Hindukusch. Das Hochgebirge liegt zum Teil über 6000 Meter hoch. Der Noschaq ist mit 7.485 Metern der höchste Berg.

Klima


Niederschläge sind nur in den Monaten von Oktober bis Mai zu verzeichnen, wobei die Hauptregenzeit im März und April ist. Es ist entscheidend, dass in den Wintermonaten ausreichend Schnee fällt, weil durch die Schneeschmelze im Frühjahr das nötige Tauwasser entsteht, welches die Flüsse speist. Als Anfang der siebziger Jahre die Winterniederschläge ausblieben, hatte das ein Hungersnot zur Folge. Zwei Ernten jährlich sind nur in künstlich bewässerten Gebieten möglich. Der Sommer ist mit Temperaturen von über 40 Grad C, sehr heiß und trocken. Im Winter dagegen sinken die Temperaturen auf 20 Grad unter dem Gefrierpunkt.


Anbau, Bergbau, Exportgüter


Es werden Weizen, Reis, Kartoffeln, Mais und Gerste angebaut, sowie Baumwolle, Ölsaaten,verscheiden Obst und Gemüsesorten. Im Norden des Hindukusch wird Kohle zu Heizzwecken abgebaut. Es gibt in Afghanistan Erdgasvorkommen, die jedoch zum größten Teil noch nicht erschlossen sind. Der Salzabbau deckt den Eigenbedarf des Landes. Zu den Exportgütern des Landes zählt man Teppiche, Wolle, Karakul - Pelze ( aus der Züchtung der Karakulschafe), Baumwolle, Erdgas, Trockenfrüchte, Gemüse und Ölsaaten. Es ist zwar sehr traurig, aber zur Zeit stellt der Schlafmohn den größten Anteil an den Exporten des Landes


Bevölkerung


Keiner weiß genau, wie groß die Anwohnerzahl in Afghanistan ist, weil bis jetzt keine zuverlässige Auszählung der Bevölkerung stattgefunden hat. Keiner weißt, wie viel Menschen in den Kriegen umgekommen sind? Oder wie viel zur Welt kommen?


Provinzen


Drei neu erschaffenen Provinzen zähle Ich zu den verantwortungslosen und nicht nützlichen Entscheidungen. Aus diesem Grund, erwäne Ich die alte gute Statistik: Afghanistan ist in 28 Provinzen untergliedert, die hier genannt werden sollen: Im nördlichen Teil des Landes liegen die Provinzen Badakhshan, Takhar, Kunduz, Baglan, Samangan, Balkh, Jozjan und Fariab. Im Süden Afghanistan liegen Nimruz, Hilmand, Kandahar und im Südosten Zabul. Zu den östlichen Provinzen gehören Ghazni, Paktia, Logar, Kabul, Nangarhar, Wardak, Parwan, Laghman, Kunar und Kapisa. Im Westen findet man die Provinzen Badghis(Nordwesten), Herat und Farah, woran im Südwesten die Provinz Nimruz angrenzt. Im Zentral Afghanistan liegen die drei Provinzen Ghor, Bamian und Uruzgan.


Sprachen in Afghanistan


Man findet in Afghanistan mehr als 30 verschiedene Spracheformen. Schon in alten Zeiten war das heutige Afghanistan ein Durchreiseland für Nomaden, Händler und Kaufleute. Es siedelten hier Menschen mit unterschiedlicher Herkunft. Das Land wurde von immer neuen Invasoren eingenommen, die sich ebenfalls niederließen und so zu einer sprachlichen Vielfalt beitrugen. Dass sich die verschiedenen Sprachen mit ihren Traditionen bis heute in diesem Maß erhalten haben, liegt nicht zuletzt an den oftmals sehr abgelegenen Siedlungsgebieten. Die unterschiedlichen Sprachformen sind je nach ihrer Herkunftsprägung der drawidischen, indogermanischen, altaischen oder semitischen Sprachgruppe zuzuordnen. Die offiziellen Hauptsprachen sind Paschtu und Dari, beide stammen aus dem Indogermanischen. Paschtu ist eine ostiranische Sprache, Dari ist eine Dialektform des westiranischen Persich (Iran ist hier nicht heutige Iran gemeint, sondern Ariana). Mit der Islamisierung Afghanistan entstanden Verständigungshilfen durch die Sprache des Korans. Folgende Sprachen werden in Afghanistan gesprochen:
Paschtu, Dari, Usbeki, Balutschi, Andere, Turkmenisch, Pashayi.


Ethnische Gruppen


Für die Vielzahl der verschiedenen Stämme in Afghanistan gibt es etwa 200 Namen.
Kabul ist die Stadt, in der die verschiedenen Bevölkerungsgruppen zusammenleben.
Bei der sprachlichen Aufgliederung bilden hier die Paschtunen die größte Bevölkerungsgruppe.
Die Minderheiten sind:Tadschiken, Usbeken, Hasara, Chahar Aimak, Turkmenen, Balutschi, Andere. Es ist zu erwähnen, dass seit ungefähr 25 Jahren keine Bevölkerungsauszählung stattgefunden hat. Und das Zusammenleben der Stämme wichtiger ist als die bloßen Zahlen. Aber dieses Ziel zu erreichen, müssen die Minderheiten die Mehrheitrechte der Pashtunen zu erkennen - denn ohne Süden kann keiner Afghanistan beherschen.
Und auch Pashtunen sollen ihrerseits die Mindeheiten fair und mit dem Respekt behandeln.